Südafrika 2. Teil (10. – 22. Dezember 2012)
Nach einer problemlosen Einreise fahren wir auf tadelloser Teerstrasse in Richtung Süden. Wir fahren nach GPS und dieses führt uns bald wieder abseits von guten Strassen. Wir befinden uns bald auf sandiger 4×4 Piste und somit müssen wir wohl den Treffpunkt für unseren Transfer verpasst haben. Wir fahren guten Mutes weiter, die Strasse ist sehr anspruchsvoll und sandig, aber landschaftlich unglaublich schön. Das Camp, das wir ansteuern, sieht ziemlich verlassen aus und unsere Vermutungen werden bald wahr. Ein netter Mann erklärt uns, dass wir hier falsch sind. Wir fahren also weiter und sind uns je länger je unsicherer ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wir kommen zum Hauptgate und erfahren, dass sich das Camp gleich hier befindet. Pünktlich zum High Tea und Kuchen. Auf dem Weg in unser Zelt findet Lex einen kleinen Heugümper.
Heute Morgen regnet es in Strömen. Wir wagen uns kurz vor Buffetschluss aus dem Zelt und sind innert kürzester Zeit platschnass. Die Sandwege sind sintflutartig überschwemmt und der Regenschirm zu gross, wir bleiben immer an den Bäumen hängen. Da es heute wahrscheinlich nur einmal regnet, verbringen wir den ganzen Tag mit Lesen im Zelt, nur kurz fürs Mittagessen und Abendessen schaffen wir es aus dem Bett.
Wir stehen bei Sonnenschein auf und gehen frühstücken. Bevor wir losfahren, füllen wir noch den Tank mit unserem noch mit ägyptischem Diesel gefüllten Kanister. Es geht gut 30km über eine matschige Sandpiste. Wir müssen immer wieder riesige und tiefe Wasserlachen durchqueren. Danach fahren wir auf Teerstrasse durch eine sehr bewaldete Gegend. In Durban steuern wir CEVA Logistics an, die uns bereits erwarten. Wir klären die Formalitäten für die Verschiffung unseres Fahrzeuges mit Mr. Naidoo und Mr. Naidoo (Verwandtschaftsgrad ist uns nicht bekannt). Weiter geht es in Richtung Ballito, wo wir noch einige Dekor- und Möbelläden abklappern. Bei Hirsch’s Homeware geben wir auf, den Mediamarkt gibt es auch zu Hause, obwohl sich Nägi noch frech zu einem Gas-Kochherd beraten lässt. Den Abend verbringen wir im Hotel und bestellen uns Abendessen aufs Zimmer.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen neu und beschränken unser Gepäck auf das wichtigste. Jetzt müssen nur noch die noch nie gebrauchten Sandbleche, Highlift Jack, Reserverad und Benzinkanister vom Dach ins Auto verstauen. Voll bepackt geht es der Küste entlang bis nach Umhlanga in ein Einkaufszentrum, wo wir sogar unser Fahrzeug waschen lassen können, während wir einkaufen. Wir schlendern durch die Mall und kaufen ein paar Souvenirs und Weihnachtsgeschenke. Frisch gewaschen (nur der Landy) fahren wir zum Hafen. Wir finden bald die zuständige Adresse und werden gleich instruiert. Um in die Warenhäuser zu gelangen, müssen wir eine Security Weste und „Security“ Schuhe anziehen. Damit dürfen wir ins Gelände fahre. Überall stehen riesige Container und unmengen Ware zum Verladen. Irgendeiner macht Fotos von unserem Landrover, dann müssen wir in ein Büro für die Papiere. Dort plaudern alle ein wenig mit uns und kurz vor 16:00 Uhr ist alles unter Dach und Fach. Nun ja, zumindest was die Papiere angeht. Schweren Herzens lassen wir den Landy mitsamt dem Schlüssel zurück im Warenhaus und verlassen das Gelände zu Fuss. Wir werden gescholten, als einige von uns ohne Security Weste und nur mit Flip Flops zurückkommen, aber schlussendlich durchgelassen. Das Taxi sei unterwegs. Wir warten gut eine Stunde auf das Taxi, dafür gehts dann mit Vollgas zurück ins Hotel.
Heute müssen wir früh auf, unser Flug nach George geht bereits um 09:00 Uhr. In George übernehmen wir unseren Mietwagen. Vom Landrover Defender zum Toyota Corolla… etwas gewöhnungsbedürftig für den Anfang, aber es ist unglaublich ruhig im Fahrzeug :). Wir fahren nach Plettenberg Bay und werden im Hog Hollow von Jo begrüsst. Den Nachmittag geniessen wir auf unserer Terrasse und im Zimmer. Nach einem köstlichen Abendessen macht der alte Romantiker Nägeli noch ein Feuer im Zimmer. Leider ist es grau und bewölkt, als wir aufwachen. Wir gehen frühstücken und zurück ins Zimmer, wo wir gemütlich vor dem Kamin lesen und das Nichtstun geniessen. Am Nachmittag schlendern wir noch ein wenig durch Plet und gehen etwas Kleines essen. Am Abend essen wir in Gesellschaft zwei irischer Paare, eines davon hat ebenfalls am 1. Dezember geheiratet und einer Mutter mit zwei 16-jährigen Zwillingstöchtern aus England. Es wird viel getrunken und ein ganz heiterer Abend.
Heute scheint die Sonne wieder und wir können auf der Terrasse frühstücken. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren irischen Bekanntschaften und fahren Richtung Mossel Bay. Dort stoppen wir kurz in der Mall, um noch die letzten Postkarten abzuschicken. Danach gibt es Chunk-Food bei McDonalds, was Nägi’s Katerstimmung und Körpergeist wieder etwas aufmuntert. Dann fahren wir ins Gondwana Game Reserve. Dort verbringen wir die nächsten zwei Nächte und unternehmen wunderschöne Pirsch- und Naturfahrten durch eine bezaubernde Gegend. Wir sehen Elefanten, Giraffen, verschiedene Antilopen, unter anderem ein Bontebok, ein Nashorn und gar ein stolzes Löwenmännchen. Vor allem die Stimmung am Morgen mit dem Nebel im Tal ist einmalig, fast ein wenig mystisch, aber auch die Sonnenuntergänge sind wunderschön.
Nach einer letzten Pirschfahrt und einem herzhaften Frühstück fahren wir aus dem privaten Reservat raus und in Richtung Stellenbosch. In einem Affenzahn fahren wir einem Lastwagen hinterher über den Franschhoek Pass, wo wir in einem französischen Kaffee etwas Kleines zu Mittag essen. Danach schlendern wir noch ein wenig durch das herzige Städtchen, aber es ist brütend heiss. Daher fahren wir bald weiter nach Stellenbosch ins Spier. Dort beziehen wir unser Zimmer und Lex gönnt sich eine Abkühlung im Pool. Am Abend spazieren wir durch die Anlage zum Moyo. Dort gibt es Buffet, was Nägi besonders mag und dann wird auch noch für uns gesungen. Als wir dann noch die traditionelle Bemalung bekommen, wird es Nägi bald zu bunt :). Wir verschlingen unser Dessert und sind nach gut einer Stunde bereits wieder draussen.
Die letzten Kilometer unserer Reise führen uns in die wunderschöne Stadt am Tafelberg, Lex Lieblingsstadt Kapstadt. Wir fahren direkt ins Taj, wo wir unsere Suite mit Sicht auf den Tafelberg beziehen. Die nächsten Tage verbringen wir bei wunderschönem Wetter mit Spaziergängen durch die Gegend, ein paar sonnigen Stunden am Strand von Clifton, köstlichem Essen und Wein.
Schweren Herzens steigen wir am Freitagabend ins Flugzeug in Richtung Zürich ein. Umso leichter fällt es uns, als wir am Flughafen von einem ganzen Komitee empfangen werden.