Südafrika 1. Teil (27. – 3. Dezember 2012)
Die Einreise nach Südafrika geht erstaunlich schnell und nach gut 15 Minuten haben wir bereits die Stempel im Pass und im Carnet de Passage. Wir fahren durch die grüne, gepflegte Landschaft nach White River. Der Unterschied zwischen Südafrika und den restlichen afrikanischn Ländern unserer Reise ist signifikant. Jeder Quadratzentimeter Land ist landwirtschaftlich genutzt, die Autos sind neu und ziehen keine langen Rauchfahnen hinter sich her, die Strassen befinden sich in exzellentem Zustand, an den Tankstellen gibt es Shops und in den Städten Einkaufszentren. Wir verarbeiten den Kulturschock in der Riverside Mall in Nelspruit, nachdem wir unser Zimmr im Casterbridge Hollow bezogen haben… Bald müssen wir aber los. Unsere Eltern landen um 15:45 am Krüger Airport und wir wollen sie dort empfangen. Weil wir uns aber schon ausgezeichnet an die afrikanische Uhr angepasst haben, sind wir natürlich zu spät. Doch die Freude über das Wiedersehen wird dadurch nicht wirklich getrübt. Wir fahren gemeinsam nach White River, trinken dort etwas in einem Café und tauschen gegenseitig Reiseerlebnisse aus.
Die Zeit vergeht wie im Flug und da unsere Eltern noch zwei Stunden Fahrt vor sich haben, müssen wir uns bald wieder verabschieden. Aber wir sehen uns ja diesmal bald wieder. Am Abend treffen wir uns noch mit Jamie im Magnolia. Er ist der Manager des Restaurant, wo wir unser Pre-Wedding Dinner abhalten werden. Die Ablaufbesprechung ist nach ein paar Minuten durch. Das Testessen und –trinken dauert etwas länger…
Heute ist für die eine Hälfte der Reisegruppe Beauty Tag. Die andere Hälfte darf wieder einmal an seiner Geduld arbeiten. Nach dem Frühstück fahren wir nach Nelspruit und suchen den Lime Light Hairsalon. Dort werden wir von Natalie empfangen, welche Lex sofort unter ihre Fitiche nimmt. Vier Stunden lang. Auch Nägi werden die Haare geschnitten. Da die Schneidedauer aber anscheinend genau proportional zur Anzahl Haare verläuft, dauert das genau 15 Minuten. Die restlichen drei Stunden und fünfundvierzig Minuten verbringt Nägi dann auf dem Wartesofa mit spannenden Diskussionen zum englischen Königshaus, verschiedenen Tönungen, Grundierungen (für das Gesicht!) und Shades of Grey (I – III). Als die Tortur endlich vorbei ist, müssen wir bereits los zum Flughafen. Dort parkieren wir unseren Landy für fünf Tage für denselben Preis, welchen wir in Zürich am Flughafen für vier Stunden bezahlen und besteigen das Flugzeug nach Johannesburg. Per Taxi fahren wir ins Fairlawns Hotel und machen uns einen ruhigen Abend.
Nach dem Frühstück fahren wir ins Einkaufszentrum in Sandton, wo Nägi noch Kleidung für die Trauung kaufen möchte. Ein unmögliches Unterfangen. Wir beschränken uns auf die wenigen Sachen, die wir wirklich dringend brauchen (ein kleines neues Necessair für Lex, einen Lippenstift für Lex, Nagellack für Lex (mehrere verschiedene), verschiedene Hautcremen und noch andere äusserst wichtige Dinge) und geniessen die restliche Zeit draussen in der Sonne. Zurück im Hotel verbringen wir den Nachmittag am Pool und Lex gönnt sich noch eine Mani- und Pedicure.
Wir sind bereits früh wach und packen alles zusammen. Die Sonne scheint und wir frühstücken auf der Terrasse. Voll bepackt mit 25 Snackboxes fahren wir zum Flughafen, wo wir unseren Busfahrer treffen. Wir verstauen unser Gepäck und die Snackboxes im Bus und fahren zur internationalen Ankunftshalle. Auf diesen Moment haben wir uns schon lange gefreut. Kribbelig warten wir in der Halle und freuen uns riesig, als wir die ganze Gästeschar pünktlich, etwas bleich aber komplett empfangen dürfen.
Wir fahren mit dem Bus nach White River, wo nun auch unsere Eltern und Dani eingetroffen sind.
Nach einem Willkommens-Drink und dem Check-In wagen sich gar einige in den Pool.
Am Abend geniessen wir ein gemütliches Abendessen mit Schoggi-Fondue und lassen den Abend an der Bar ausklingen. Böse Zungen behaupten, der Bräutigam sei an diesem Abend etwas gar trinkfreudig gewesen und hätte sich deshalb am nächsten Tag, notabene dem Tag der Trauung, nicht ganz wohlgefühlt.
Nach dem Frühstück fahren wir in zwei Bussen in den Krügerpark und sehen bereits auf der Fahrt in die Singita Lebombo ziemlich viele Tiere. Schon beim ersten Giraffen ist die Freude gross. Wir können aber auch bereits ein Rudel Löwen und eine riesige Herde Büffel beobachten und in einem der Busse wird sogar ein Leopard entdeckt.
In der Singita erhalten die Gäste zuerst ein Briefing, während Claudi und Lex bereits in den Spa verschwinden. Für die meisten geht es nach einem leichten Mittagessen bereits auf den ersten Game Drive im offenen Fahrzeug.
Kurz vor 18:00 Uhr treffen dann alle Gäste am Fluss ein. Die anschliessende Trauung ist eines unserer schönsten Erlebnisse. Die einmalige Lage am Fluss mit den Hippos im Hintergrund, der Einzug von Lex mit der wunderschönen musikalischen Untermalung von Simi und Chris, die wundervolle Traurede von Sandra, die überraschende Choreinlage aller Gäste, das anschliessende Büffet und die einmalige Stimmung werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Nach einem ausgezeichneten Abendessen und einer rührenden Rede der beiden Väter lassen wir den Abend in der Lounge ausklingen. Zuerst wird aber noch der Brautstrauss geworfen, auch der von Claudi muss dran glauben und die Jungs streiten sich um die schlechtesten Plätze. Das anschliessende akkustische Konzert von starch, Chrigi und Sandra war ein weiteres, unvergessliches Highlight und die späte, fast vergessen gegangene Hochzeitstorte und der uns zu Tränen rührende Gute-Nacht-Song von Sandra um kurz vor 3 rundeten den einmaligen Tag perfekt ab.
Nach einer kurzen Nacht – Nägi hatte die Weckzeit gnädigerweise signifikant von fünf auf halb sechs geschoben – verbringen wir den nächsten Tag auf Pirschfahrten und geniessen die wunderschöne Lodge. Bereits auf dem zweiten Game Drive sehen wir den ersten Leoparden und können die Big 5 damit abhaken.
Am Abend gibt es ein romantisches Dinner in der Boma.
Heute werden wir um 5:00 Uhr geweckt und es geht auf unsere letzte Pirschfahrt. Wir staunen nicht schlecht, als einige wieder den Leoparden entdecken, während andere ein riesiges Löwenrudel beobachten können. Schweren Herzens verabschieden wir uns nach dem Frühstück von unseren Rangern und dem gesamten Singita Team. Wir hatten eine unglaubliche Zeit!
Nach einem etwas turbulenten Transfer an den Flughafen, müssen wir uns leider bereits wieder von den ersten Gästen verabschieden. Die restliche Truppe übernimmt die Mietwagen am Flughafen. Danach geht die Fahrt im Konvoi zur Grenze nach Mozambique.